Du möchtest deine Leuchtstoffröhren durch LED Tubes ersetzen? Der Umbau auf moderne LED Röhren ist in vielen Fällen leicht möglich. Doch die alten Leuchtstofflampen haben einige Besonderheiten, wie das Vorschaltgerät oder den notwendigen Starter. Diese Komponenten werden von LED Röhren nicht benötigt. Hier erfährst du, worauf du beim Umbau der alten Röhren auf moderne LEDs achten musst.
Leuchtstoffröhren durch LEDs ersetzen
Leuchtstoffröhren kommen vorwiegend dort zum Einsatz, wo eine großflächige und gleichmäßige Beleuchtung erforderlich ist. Hier werden meist Röhren vom Typ T5 und T8 eingesetzt. Es gibt aber auch kleine Baugrößen, die beispielsweise in Spiegelschränken oder als Unterbauleuchte eingesetzt werden.
In Privathaushalten werden Leuchtstoffröhren häufig zur Beleuchtung vom Keller oder der Garage eingesetzt. Im gewerblichen Umfeld müssen meist große Flächen gleichmäßig ausgeleuchtet werden. Auch hier kommen Leuchtstofflampen zur Beleuchtung von Büros, Werkstätten oder Produktionshallen zum Einsatz.
Kann man Leuchtstoffröhren gegen LED Röhren tauschen?
Rein vom äußeren Erscheinungsbild sind sich die Röhren der alten und neuen Technik sehr ähnlich. Zu allen gängigen Leuchtstoffröhren gibt es einen mechanisch passenden LED Ersatz mit einem identischen Sockel und gleicher Länge. Von technischer Seite gibt es jedoch große Unterschiede zwischen den beiden Varianten.
Leuchtstoffröhren enthalten ein Edelgas, dass beim Einschalten durch einen hohe Spannung gezündet wird. Diese Zündspannung wird durch eine Drossel oder eine Elektronik im Vorschaltgerät erzeugt. Hierbei wird das Gas im Glaskörper ionisiert und der Leuchtstoff an der Glasinnenwand leuchtet.
In der LED Röhre befindet sich eine Trägerplatine, auf der eine Vielzahl von LEDs reihenförmig aufgelötet sind. Die LED-Chips senden Photonen aus, die wir als sichtbares Licht wahrnehmen. Zur Erzeugung der Niederspannung befindet sich ein Netzteil sowie ein LED Treiber in dem röhrenförmigen Gehäuse.
Der wesentliche Unterschied aus Sicht der Elektroinstallation liegt im nicht mehr benötigten Vorschaltgerät und dem damit verbunden Starter. Diese Komponenten sind jedoch nicht in der Röhre sondern in der Fassung oder in der Leuchte verbaut. Grundsätzlich lassen sich inzwischen so gut wie alle Leuchtstoffröhren durch LEDs ersetzen. Die richtige Vorgehensweise hängt dabei vom verwendeten System der alten Leuchtstofflampen ab.
Umrüstung je nach Vorschaltgerät
Bei den Leuchtstofflampen sind mit der Zeit verschiedene Systeme entstanden. Diese unterscheiden sich in der Art des Vorschaltgerätes, welches für die Zündung der alten Röhren sorgt. Auch wenn das Vorschaltgerät von den neuen LED Röhren nicht mehr benötigt wird, spielt der installierte Typ eine entscheidende Rolle bei der Umrüstung. Dieses sind die geläufigen Systeme:
- Konventionelles Vorschaltgerät (KVG)
- Verlustarmes Vorschaltgerät (VVG)
- Elektronisches Vorschaltgerät (EVG)
Konventionelles Vorschaltgerät (KVG)
Ein konventionelles Vorschaltgerät besteht aus einer Drosselspule und ist in Reihe zu der Leuchtstoffröhre geschaltet. In Verbindung mit einem ebenfalls vorhanden Starter (Bimetall oder elektronischer Schnellstarter) kommt es im KVG zur Selbstinduktion. Beim Zusammenbruch des Magnetfelds wird eine Zündspannung von ca. 1000V induziert, wodurch das Gas in der Leuchtstoffröhre ionisiert wird.
Sofern ein KVG in der Leuchte zum Einsatz kommt, kannst du die Leuchtstoffröhre einfach gegen eine LED Röhre austauschen. Wichtig ist jedoch, den vorhanden Starter gegen einen Dummy-Starter zu ersetzen. Bei diesem Ersatzstarter handelt es sich um eine Brücke, die den Stromfluss für die LED Röhre herstellt.
Hier findest du passende LED Röhren in verschiedenen Längen
Verlustarmes Vorschaltgerät (VVG)
Ein verlustarmes Vorschaltgerät arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie ein KVG. Die enthaltene Drosselspule ist aber hochwertiger aufgebaut, wodurch die Eigenverluste beim VVG geringer ausfallen als beim KVG.
Auch bei einem VVG kannst du die Leuchtstoffröhre einfach mit einer LED Röhre ersetzen. Auch hier muss zusätzlich der Starter gegen einen Dummy-Starter getauscht werden. Bei diesem Ersatzstarter handelt es sich um eine Brücke, die den Stromfluss für die LED Röhre herstellt.
Hier findest du passende LED Röhren in verschiedenen Längen
Elektronisches Vorschaltgerät (EVG)
Ein elektronisches Vorschaltgerät arbeitet nach einem gänzlich anderen Prinzip als ein KVG/VVG. Hier wird aus der Netzspannung eine hochfrequente Wechselspannung im Kilohertz Bereich erzeugt. So entstehen nur sehr geringe Energieverluste und die Röhren haben kein 50Hz Flackern mehr. EVGs benötigen auch keinen Starter. Außerdem gibt es dimmbare EVGs, mit denen die Helligkeit der Leuchtstoffröhren geregelt werden kann.
In eine Leuchte mit einem EVG dürfen die normalen LED Röhren nicht eingesetzt werden. Die LED Röhre würde durch die hochfrequente Spannung sofort Schaden nehmen. Inzwischen sind aber auch spezielle LED Tubes erhältlich, die als Ersatz für eine Leuchtstoffröhre mit EVG geeignet sind. Achte hierbei auf eine Kennzeichnung wie EVG kompatibel. Da kein Starter vorhanden ist, muss dieser nicht getauscht werden.
Hier findest du EVG kompatible LED Röhren
Welches Vorschaltgerät ist verbaut?
Damit du die richtigen LED Röhren für die Umrüstung kaufen kannst, musst du sichergehen, welcher Typ von Vorschaltgerät in der Leuchte integriert ist. Um das herauszufinden, kannst du prüfen, ob in der Leuchte ein Starter integriert ist. Dies ist ein kleines rundes Bauteil, welches meist etwas aus dem Gehäuse heraus schaut.
Häufig sitzt der Starter auch unterhalb der Leuchtstoffröhre und ist erst nach Entfernen der Röhre sichtbar. Bei einigen Fassungen steckt der Starter auch seitlich im Gehäuse. Ist ein Starter vorhanden, besitzt die Röhre ein KVG oder ein VVG und kann einfach durch eine LED Röhre ersetzt werden. Ist kein Starter vorhanden, handelt es sich um eine Leuchte mit EVG und es muss eine EVG-taugliche LED Röhre verwendet werden.
Das Vorschaltgerät ist für den Betrieb von LED Röhren eigentlich nicht mehr notwendig. Deshalb kann es alternativ auch von einer Elektrofachkraft aus der Leuchte entfernt werden. Wichtig: Beim Entfernen eines EVGs müssen danach die normalen LED Röhren anstelle der EVG-tauglichen LEDs eingesetzt werden.
Häufige Fragen beim Umbau von Leuchtstoff auf LED
Die Umrüstung von Leuchtstoffröhren auf LED Technik ist glücklicherweise in den meisten Fällen sehr einfach durchzuführen. Trotzdem gibt es es einige Spezialfälle, wo du zusätzliche Punkte beachten musst. Hier findest du die häufigsten Fragen zum Umbau.
Was ist ein LED Starter?
Einen LED Starter gibt es genaugenommen gar nicht. Der Begriff Starter ist hier eher umgangssprachlich zu verstehen und stammt von den alten Leuchtstoffröhren. Hier war der Starter im Zusammenspiel mit der Drosselspule für den Zündvorgang der Röhre verantwortlich und bei einem KVG / VVG zwingend notwendig.
Nach dem Umbau auf LED Röhren muss der alte Starter gegen einen Dummy-Starter oder Ersatzstarter ersetzt werden. Bei dem Dummy-Starter handelt es sich nur um eine elektrische Brücke, um den Stromfluss zur LED Röhre zu gewährleisten. Ohne den Ersatzstarter bleibt die LED Röhre dunkel.
Hier findest du passende LED Starter
Was beachten bei Reihen- oder Tandemschaltung?
Es gibt einige Leuchten, in denen mehrere Leuchtstoffröhren in einer Tandemschaltung betrieben werden. Dazu zählen etwa manche Rasterleuchten mit 2 bis 4 Röhren. Hier sind die Leuchtstoffröhren elektrisch in Reihe geschaltet und nur an einem einzigen Vorschaltgerät angeschlossen. Leuchten mit Tandemschaltung haben zwar pro Röhre einen Starter aber nur eine gemeinsame Drosselspule.
Für diese Art von Reihenschaltung sind normale LED Röhren nicht geeignet. Für eine erfolgreiche Umrüstung gibt es inzwischen aber spezielle LED Tubes. Diese müssen entsprechend für Tandem-Betrieb gekennzeichnet sein. Alternativ kann auch das Vorschaltgerät entfernt werden und die Leuchte entsprechend neu verkabelt werden. So werden die LED Röhren direkt mit der Netzspannung versorgt.
Hier findest du LED Röhren für Tandemschaltung
Kann man das Vorschaltgerät entfernen?
Das Vorschaltgerät ist für den Zündvogang der alten Leuchtstoffröhren unbedingt erforderlich. Nachdem diese aber durch LED Röhren ersetzt wurden, ist das Vorschaltgerät samt Drosselspule nicht mehr notwendig. Bei Einsatz eines LED Starters wird das Vorschaltgerät quasi stillgelegt und leitet die Netzspannung dauerhaft zur LED Röhre durch. So ist eine einfache Umrüstung auf LED Röhren möglich, ohne die Leuchte zu modifizieren.
Nachteilig hierbei ist jedoch ein geringer Mehrverbrauch durch die dauerhaft im Schaltkreis integrierte Drossel. Wie hoch der Verbrauch ausfällt, ist abhängig vom jeweiligen Vorschaltgerät und der Leistung der LED Röhre. Bei einigen Bobachtungen lag der zusätzliche Verbrauch zwischen 0,1 und 1 Watt. Das Vorschaltgerät kann also bei Bedarf problemlos entfernt werden und die LED Röhre direkt an die Netzspannung angeschlossen werden.
Kann man LED Röhren ohne Vorschaltgerät betreiben?
LED Tubes benötigen zum Betrieb grundsätzlich kein Vorschaltgerät. Dieses ist nur für den Zündvorgang der alten Leuchtstoffröhren notwendig. Nach der Umrüstung auf LED Tubes bleibt das Vorschaltgerät aber meist in der Leuchte und ist damit im Schaltkreis eingeschliffen. Die üblichen LED Röhren können aber auch problemlos ohne Vorschaltgerät betrieben werden. Wichtig: Dies gilt nicht für spezielle EVG-kompatible LED Röhren.
Fazit
Die alten Leuchtstoffröhren lassen sich in den meisten Fällen mit wenig Aufwand durch LED Röhren ersetzen. Du kennst nun den Unterschied zwischen den verschiedenen Vorschaltgeräten und weißt, worauf es bei der Umrüstung auf LED Tubes ankommt. In vielen Fällen muss nur die Röhre gewechselt werden und der Starter gegen einen Ersatzstarter getauscht werden und der Umbau auf moderne LED Tubes ist abgeschlossen.